Anatomische Vulvarekonstruktion nach operativer Therapie maligner Vulvaerkrankungen

Nadja Dornhöfer, Bahriye Aktas; Leipzig School of Radical Pelvic Surgery

Einleitung

Wenngleich das Vulvakarzinom mit nur ca. 4-5% zu den selteneren gynäkologischen Malignomen zählt steigt die Inzidenz insbesondere bei jungen Frauen in den letzten Jahren erheblich. Die operative Therapie stellt aktuell weiterhin die wichtigste Therapiesäule dar. Vulvakarzinomresektionen führen jedoch häufig zu ästhetisch-funktionell ungünstigen Ergebnissen. Zum einen können Vorsorgeuntersuchungen durch einen postoperativ zu engen oder rigiden Introitus erheblich beeinträchtig oder unmöglich sein. Zum anderen haben schwere Störungen des Körperbildes und der Kohabitationsfähigkeit häufig erhebliche Auswirkungen auf Partnerschaft und Sexualität. Die Folge ist nicht selten eine schwere und anhaltende Einbuße an Lebensqualität. 

Um diese Konsequenzen zu vermindern sollte für jede Patientin neben der optimalen Resektion der Erkrankung die adäquate Wundheilungs- bzw. versorgungsstrategie gewählt werden. Zusätzlich zu einem primären Wundverschluss oder der primären Sekundärheilung nach Resektion kleiner Malignome, stehen nach größeren Resektionen einfache und sichere plastisch-rekonstruktive Lappenplastiken zur Verfügung. Diese sollten zum Handwerkszeug operativ tätiger gynäkologischen Onkologen gehören. 

Hier geben wir einen kurzen Überblick über verschiedene Wundheilungsstrategien und vier einfache und sichere Lappenplastiken mit welchen, allein oder kombiniert, die meisten Vulvadefekte nach Malignomchirurgie gedeckt werden können.

Wundheilungsstrategien ohne anatomische Rekonstruktion

Primärer Wundverschluss
Kleine Resektionsdefekte können in Abhängigkeit des Patientinnenwunsches in Bezug auf Ästhetik und Kohabitationsfähigkeit, bei geeigneter Anatomie primär mittels Wundrandadaptation verschlossen werden. Hierdurch sollten jedoch keine einschränkenden Strikturen mit Verengung des Introitus entstehen. Voraussetzung ist die spannungsfreie Wundrandadaptation und eine entsprechend geplante Schnittführung. 

Primäre Sekundärheilung
Eine weitere Möglichkeit bei kleinen und auch größeren Defekten ist die primäre Sekundärheilung. Hierbei wird die Wunde nicht verschlossen, sondern mit adäquater Wundpflege der Sekundärheilung zugeführt. Abgeschlossen ist diese in Abhängigkeit von der Defektgröße nach vier bis zwölf Wochen, wobei die Beschwerden der Patientin währenddessen im Allgemeinen gering sind. Auch hiermit können, in Abhängigkeit der Defektgröße sowie des Patientinnenwunsches, zufriedenstellende und teils sehr gute funktionelle und ästhetische Ergebnissen erzielt werden.

Bei beiden Strategien muss natürlich beachtet werden, dass [ . . . ]

 

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