Brustwiederherstellung
 

Bei den wiederherstellenden (rekonstruierenden) Operationen der Brust unterscheidet man die Rekonstruktion nach Teilentfernung der Brust (im Rahmen einer Brusterhaltung) und die Wiederherstellung nach Abtragung derselben.

Die brusterhaltende Operation ist heute Standard und in etwa 75-80% aller Primärerkrankungen möglich. Diese große Zahl ist nur durch den Einsatz von onkoplastischen Operationstechniken (Audretsch) zu erzielen.

Schon bei der primären Planung sollten onkologische (die Tumorerkrankung als solche betreffende) und aesthetische Gesichtspunkte berücksichtigt werden.

Im einfachsten Falle (günstiges Verhältnis zwischen Tumorgröße und Brustgröße) kann die Brusterhaltung durch Entfernen des Tumors im gesunden Gewebe mit Defektdeckung durch Einschwenken umgebenden gesunden Drüsengewebes in die Tumorentnahmestelle sichergestellt werden.

Bei großen Brüsten kommen Verkleinerungstechniken zur Anwendung. Hierbei ist von Bedeutung, dass der Operateur über eine variabel einsetzbare OP-Technik verfügt um die für den jeweiligen Tumorsitz optimale Anwendung sicherzustellen. Bei einem ungünstigen Verhältnis zwischen Tumor- und Brustgröße oder bei ungünstigem Tumorsitz kommen gewebeersetzende Techniken mit körpereigenem Gewebe z. B. vom Rücken (Latissimus dorsi Muskellappenplastik) zum Einsatz.

Sollte eine Entfernung der ganzen Brust unumgänglich sein, stehen falls gewünscht unterschiedliche Arten von wiederherstellenden Verfahren zur Verfügung:

Zum einen die Rekonstruktion mit körpereigenem Gewebe z.B. vom Unterbauch (TRAM-oder DIEP Lappenplastik) vom Rücken (Latissimus dorsi Plastik), bei letztgenanntem Verfahren ist zusätzlich meist noch die Einlage eines Implantates notwendig oder auch andere weniger gängige Lappenplastiken in Abhängigkeit von der jeweiligen individuellen Situation.

Zum anderen die Rekonstruktion mit Fremdmaterial (silikongelgefüllte Implantate) allein. Bei diesem Verfahren wird im Anschluß an die Brustentfernung eine Dehnungsprothese unter den Brustmuskel eingelegt, welche durch Einspritzen von Kochsalzlösung im Laufe von 8-10 Wochen auf das Zielvolumen aufgefüllt wird. Danach wird diese Expanderprothese gegen ein endgültiges silikongelgefülltes Implantat ausgetauscht. Bei dieser Art der Wiederherstellung ist oft zusätzlich eine Angleichungsoperation der anderen Brust notwendig.

Zur Wiederherstellung der Brustwarze wird die Papille (zentrale Erhebung der Brustwarze) entweder aus ortsständigem Gewebe oder einem Teil der anderen Papille rekonstruiert. Der Warzenvorhof wird entweder tätowiert, aus ortständigem Gewebe oder mit einem freien Hauttransplantat wiederhergestellt.

Die in den meisten Fällen nach Komplettrekonstruktion der Brust durchzuführende Angleichungsoperation der Gegenseite schließt die operativen Maßnahmen ab.
 

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